Personal Branding – muss das wirklich sein? Du willst doch einfach nur Dein Angebot verkaufen. Du willst Menschen damit helfen – nicht Dich selbst in den Vordergrund stellen.
Das ist einer der häufigsten Einwände gegenüber Personal Branding.
Dabei geht es als Personal Brand gar nicht darum, zum Influencer zu werden oder die Welt davon zu überzeugen, wie großartig Du bist. Du musst auch nicht Elon Musk oder Oprah Winfrey sein, um eine Personenmarke aufzubauen. Im Gegenteil, gerade für Solo-Selbstständige oder Unternehmen mit einem kleinen Team bietet Personal Branding enorme Chancen.
Personal Branding – Deine Superkraft
Personal Branding ist ein wichtiges Marketing-Tool. Es ist der vielzitierte Unique Selling Point, Dein Alleinstellungsmerkmal, das Dich am Markt von Deinen Mitbewerbern abhebt.
Denn seien wir ehrlich: die meisten von uns sind keine Pioniere auf ihrem Gebiet, haben keine bahnbrechende Erfindung vorzuweisen, mit der wir die Welt aus den Angeln heben.
Das ist eines der größten Probleme von Selbstständigen bei der Entwicklung ihrer Marke. Sie denken, sie besitzen keinen Unique Selling Point – und machen deshalb lieber genau das gleiche wie ihre Konkurrenz. Denn wenn ALLE das so machen, kann es ja nicht verkehrt sein.
Es wird Dich aber in den meisten Fällen auch nicht dorthin bringen, wo Du eigentlich tief in Dir drin sein willst…
Und genau hier schlagen wir den Bogen zum Personal Branding. Dein Angebot muss nicht die innovativste Erfindung dieses Jahrhunderts sein. Denn auch wenn Dienstleistungen oder Produkte generell austauschbar sind – DU bist es nicht. Dich gibt es auf dieser Welt nur ein Mal. Du bist mit all Deinen Stärken, Schwächen, Träumen, Wünschen, Talenten und Macken einzigartig.
Und genau das ist Deine Super Power!
Wenn Du eine Personal Brand aufbaust, wirst Du Dich genau darin von all Deinen Mitbewerbern unterscheiden.
Zeig Deine Stärken – aber greifbar
Keine Angst, ich kenne die Einwände, die Dir jetzt durch den Kopf schwirren…
Ich bin doch kein Influencer.
Ich möchte mich nicht ins Rampenlicht drängen.
Es soll um mein Produkt gehen, nicht um mich.
Ich will mich nicht öffentlich zum Affen machen.
Niemand interessiert sich für mein Leben, ich bin doch viel zu langweilig.
Ich will nicht, dass meine Kollegen, Nachbarn, Verwandte denken, ich halte mich für was Besseres…
Es geht im Personal Branding auch gar nicht darum, wie Lady Gaga in irren Kostümen vor der Kamera herumzulaufen oder Dich influencer-like auf Bali am Strand zu räkeln.
Dein Wiedererkennungsmerkal kann ganz subtil sein. Und trotzdem kannst Du es mit gutem Storytelling in einen kraftvollen Business-Vorteil verwandeln. Denk an Taylor Swifts roten Lippenstift. Einfach, aber wirkungsvoll. Ein Markenzeichen, das zum Kult geworden ist.
Ich möchte Dir gerne ein paar Impulse geben, die Dir bei der Suche nach Deinem eigenen Markenzeichen helfen können. Und im Anschluss daran verrate ich Dir, wieso Du mit kleinen Details, die Du bisher vielleicht gar nicht auf dem Schirm hattest, Deine absoluten Wunschkunden von Dir überzeugst.

Mach Dein Branding personal
Du hast Dein klassisches Brand Design vielleicht schon zusammengestellt. Deine Farbpalette, Deine Schriften und Dein Logo. Aber bisher fehlt Dir und Deinen Wunschkunden die richtige Connection zu Deiner Marke. Dieser ausschlaggebende Faktor, der Dich dazu bringt, Dich voll und ganz mit Deiner Marke zu identifizieren – und Deine Wunschkunden von Interessenten in Käufer verwandelt.
Überleg mal … was könntest Du zu Deinem persönlichen Markenzeichen machen?
- Vielleicht leistet Dir Dein Hund jeden Tag bei der Arbeit Gesellschaft. Oder Du liebst Hühner.
- Du verlässt nie ohne Hut das Haus. Du zeigst Dich nur mit Dutt vor der Kamera. Du trägst ausschließlich Kleider, niemals Hosen. Du hast nur lila Klamotten. Du besitzt 120 Paar ausgefallene Ohrringe…
- Auf Deinem Schreibtisch müssen immer frische Tulpen stehen. Diese dürfen gern in jedem Instagram Reel zu sehen sein. Erwähne dieses Ritual regelmäßig in Deiner Community. Warum brauchst Du diese frischen Tulpen unbedingt? Oder eine Duftkerze. Oder klassische Klaviermusik. Oder, oder, oder…
Es geht gar nicht darum, besonders krass aufzufallen, sondern Deine Persönlichkeit, Deine Vorlieben, Deine Einzigartigkeit zu zeigen. Denn dadurch wirst Du nahbarer, sympathischer und greifbarer für Deine Zielgruppe. Du solltest Dich dabei nie gezwungen fühlen, Dinge zu teilen, die Du nicht öffentlich machen willst. Das ist für gelungenes Personal Branding gar nicht nötig.
Es geht vielmehr darum, Menschen anzuziehen, die die gleichen Werte teilen wie Du, die ähnliche Geschichten haben, die mit Dir auf einer Wellenlänge schwimmen. Vor allem in emotional geprägten Business-Sparten wie Coaching, Therapie, Kindererziehung, etc. kannst Du als Personal Brand extrem punkten, weil Vertrauen und Sympathie für eine erfolgreiche Zusammenarbeit hier besonders wichtig sind.
Menschen interessieren sich für Menschen – und sie kaufen von Menschen
Durch Personal Branding durchbrichst Du Anonymität und Austauschbarkeit – und baust dadurch Hürden ab.
Da es 7-21 Berührungspunkte bis zum Kauf braucht (über die Anzahl gehen die Meinungen zwar auseinander – aber halten wir fest, es sind VIELE), musst Du die Leute dazu bringen, immer wieder zu Dir zurückzukehren. Egal ob auf Deinen Blog, in Deinen Newsletter oder auf Deinen Social Media Kanal.
WO Du Dich zeigst, ist zweitrangig – wichtig ist, DASS Du Dich zeigst. Und dass Deine Interessenten diese besondere Bindung zu Dir aufbauen, die sie letztendlich bei Dir kaufen lässt.
Schauen wir uns zwei Beispiele an, bei denen schon subtiles Personal Branding Wunder bewirken kann:
Personal Branding – Beispiel Nr. 1
Du bietest Stilberatung an. In Deinen Instagram-Stories zeigst Du neben Kundenergebnissen und Deinen eigenen Outfits aber auch regelmäßig Dein veganes Mittagessen. Das hat erst einmal nichts mit Deinem Angebot zu tun.
Aber nun stell Dir vor, wie Du auf Interessenten wirkst, die sich ebenfalls vegan ernähren oder Interesse daran haben. Dieser Personengruppe fällst Du aufgrund Eurer gemeinsamen Interessen eher auf bzw. bleibst Du besser im Kopf hängen.
Als Stilberaterin mit einer Vorliebe für vegane Rezepte erreichst Du Sympathie bei Gleichgesinnten. Und ganz bestimmt schauen sie öfter bei Dir vorbei als bei der Konkurrenz, weil sie Deine Rezepte so cool finden. Die Chance, mit ihnen in den Austausch zu kommen, steigt exponentiell, einfach weil ihr Gemeinsamkeiten habt.

Personal Branding – Beispiel Nr. 2
Du bietest einen digitalen Yoga-Kurs mit 24 verschiedenen Übungen an, aber die Konkurrenz in der Yoga-Szene ist riesig.
Also teilst Du Deine persönliche Geschichte darüber, wie Du überhaupt zum Yoga kamst. Und weshalb Du jetzt Deinen Kurs anbietest.
Stell Dir vor, Du hast mit Yoga begonnen, weil Dein Job Dich in den Burn-Out gebracht hat. Du hast viel probiert, aber erst durch Yoga hast Du eine deutliche Besserung verspürt. Jetzt bietest Du in Deinem Kurs Deine Top-Übungen für Menschen mit Burn-Out an. Weil Du selbst an diesem schlimmen Punkt in Deinem Leben warst und ihn überwunden hast. Weil Du unglaubliche Dankbarkeit dafür verspürst, eine wirkungsvolle Strategie entdeckt zu haben.
Wenn Du Deine persönliche Hintergrund-Geschichte erzählst, zeigst Du Dich nicht nur menschlich und nahbar, sondern baust auch gezielt Hürden ab.
Menschen mit Burn-Out sind in einer sehr verletzlichen emotionalen Verfassung. Sie bauen deshalb eher Vertrauen zu jemandem auf, der in der gleichen Lage war wie sie. Sie fühlen sich dadurch verstanden, gesehen und weniger stigmatisiert. Es schafft eine gemeinsame Basis. Und es zeigt das positive Endergebnis Deines Angebotes.
Diese emotionale Gemeinsamkeit ist es schließlich, wegen der sich Interessenten für Dich entscheiden und nicht für Deine Mitbewerber, von denen sie nur wissen, dass sie ebenfalls Yoga-Kurse anbieten.
FAZIT
Deinem Branding diesen personal touch zu verleihen ohne Dich dabei zu verbiegen oder zu verstellen, kann im ersten Moment sehr überfordernd wirken. Definitiv ist dieses Thema keines, das Du innerhalb von ein paar Stunden abhandeln solltest.
Wenn Du bei der Gründung Deines Unternehmens und der Entwicklung Deines Brandings aber eine gute Vorarbeit hinsichtlich Deines Warums, Deiner Mission und Deiner Werte geleistet hast, wird Dir auch der Teil mit der Persönlichkeit viel leichter fallen.
Und wenn Du gar nicht weiterkommst, frag doch einfach mal Deine Familie und Freunde, was sie an Dir ganz besonders mögen oder womit sie ganz automatisch DICH in Verbindung bringen.